Carl-Zeiss-Stiftung

Carl-Zeiss-Stiftung fördert Organoid-Forschung

Unterschiedliche Ansätze bei der Entwicklung neuer Modell- und Testsysteme für die Arzneimittelentwicklung fördert die Carl-Zeiss-Stiftung in neuen Projekten. Dabei wird viel Künstliche Intelligenz eingesetzt, um die Modellsysteme der Organoide noch näher an die Realität der Gegebenheitem im Menschen anzupassen. Aber auch die Synthetische Biologie spielt eine Rolle, etwa in einem Projekt über therapeutisch einsetzbare Mikroorganismen.

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Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert sechs interdisziplinäre Forschungsgruppen mit insgesamt 36 Mio. Euro für die kommenden sechs Jahre. Die Projekte konzentrieren sich auf den Einsatz von Organoiden, synthetischen Biomaterialien und Mikroorganismen in der Medizin. Drei Teams befassen sich mit der gezielten Abgabe von Medikamenten in Organen, während drei weitere die Reproduzierbarkeit und Analyse von Organoiden untersuchen.

In Heidelberg, Ilmenau und Tübingen wird die Nutzung von Organoiden erforscht, die Miniaturversionen menschlicher Organe darstellen. Sie bieten neue Möglichkeiten, komplexe Krankheiten wie Krebs oder neurologische Störungen besser zu verstehen und Therapieansätze zu entwickeln. Ein Projekt an der Universität Heidelberg will Organoid-Modelle automatisiert herstellen und deren Reproduzierbarkeit verbessern, um Tierversuche zu verringern.

In Mainz und Jena konzentrieren sich drei Teams auf die Entwicklung synthetischer Biomaterialien und -organismen zur gezielten Medikamentenabgabe bei Lebererkrankungen im Projekt Nano@Liver, um Nebenwirkungen zu reduzieren und die Behandlungserfolge zu steigern. Dazu werden auch Methoden wie KI und mathematische Modellierung eingesetzt. Ein weiteres Projekt untersucht an der Universität Tübingen menschliche Modelle des Immunsystems, um personalisierte Krebstherapien zu entwickeln. An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird die Entwicklung von Nanopartikeln erforscht, die Medikamente direkt in die Leber transportieren. Dies könnte die Wirksamkeit der Behandlung bei Lebererkrankungen verbessern und Nebenwirkungen reduzieren.

Schließlich widmet sich das Projekt SynThera in Jena der Entwicklung neuer Behandlungsansätze gegen multiresistente Bakterien. Hierbei werden therapeutische Mikroorganismen entwickelt, die gezielt Infektionen durch mutliresistente Mikroorganismen bekämpfen sollen. Zudem forscht das Projekt InteReg an der Universität Mainz an synthetischen Biomaterialien zur Behandlung neurologischer Erkrankungen wie Multiple Sklerose, die Zellregeneration fördern und eine kontrollierte Medikamentenfreisetzung ermöglichen.

Die Carl-Zeiss-Stiftung hat seit 2007 in über 1.000 Projektförderungen mehr als 615 Mio. Euro an Forscher und Forschungseinrichtungen vergeben.

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